Der Brassen ( Abramis brama ) ist ein faszinierender Vertreter der Familie der Karpfenfische und gehört zur Klasse der Osteichthyes. Dieser silbrige Fisch mit seinen charakteristischen, tief sitzenden Augen ist weit verbreitet und besiedelt sowohl das salzige Brackwasser der Küstenregionen als auch die süßen Gewässer von Flüssen und Seen. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einem wahren Überlebenskünstler in den verschiedensten Lebensräumen.
Morphologie und Anatomie
Der Brassen erreicht eine durchschnittliche Länge von 30 bis 50 Zentimetern, wobei Exemplare über 60 Zentimeter nicht selten sind. Sein Körperbau ist schlank und torpedoform, perfekt abgestimmt auf die schnelle Fortbewegung im Wasser. Die Schuppen des Brassens glänzen silbrig, während seine Flossen – zwei Rückenflossen, eine Afterflosse, ein Paar Brustflossen und ein Paar Bauchflossen – gelblich gefärbt sind.
Eine weitere Besonderheit des Brassens sind seine großen Augen, die tief in seinem Kopf sitzen. Diese ermöglichen ihm, auch bei trübem Wasser gute Sicht zu behalten und Beutetiere aufzuspüren. Der Mund des Brassens ist klein und unterständig, ausgestattet mit vielen winzigen Zähnen, ideal für das Zerkleinern von Weichtieren, Insektenlarven und anderen Kleinlebewesen.
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Länge | Durchschnittlich 30-50 cm, maximal über 60 cm |
Körperform | Schlank und torpedoform, für schnelle Bewegung im Wasser |
Schuppenfarbe | Silberfarben |
Flossenfarbe | Gelblich |
Augen | Groß, tief sitzend, gute Sicht auch bei trübem Wasser |
Lebensraum und Verbreitung
Der Brassen ist ein kosmopolitischer Fisch, der in vielen Regionen Europas und Asiens heimisch ist. Er bevorzugt klare, sauerstoffreiche Gewässer mit sandigen oder kiesigen Böden. In Flüssen ist er oft in den tieferen Bereichen anzutreffen, während er in Seen eher an flacheren Stellen auf Nahrungssuche geht.
Die tolerante Natur des Brassens ermöglicht ihm die Besiedlung einer Vielzahl von Lebensräumen, von schnell fließendem Gebirgsfluss bis hin zu langsam fliessenden Flüssen und stillen Seen. Besonders beliebt sind Gewässer mit reicher Vegetation, da diese Schutz vor Fressfeinden bieten und reich an Beutetieren sind.
Ernährungsverhalten
Der Brassen ist ein Allesfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Lebewesen. Zu seinem Speiseplan gehören Insektenlarven, Mollusken, Krebstiere, Würmer, kleine Fische und sogar pflanzliche Materialien wie Algen. Seine Ernährungsweise passt sich den verfügbaren Nahrungsquellen im jeweiligen Lebensraum an.
Die bevorzugte Nahrungsaufnahme erfolgt in der Dämmerung und nachts. Während des Tages hält sich der Brassen oft in tieferen Gewässerregionen auf, um Raubtieren auszuweichen.
Fortpflanzung
Brassen laichen im Frühling, meist zwischen April und Juni.
Zu diesem Zeitpunkt suchen die Weibchen flache Uferbereiche mit sandigem oder kiesigem Untergrund auf, um ihre Eier abzulagen. Die Männchen befruchten die Eier während des Laichvorgangs.
Die Anzahl der Eier, die ein weibliches Individuum legt, hängt von ihrer Größe und ihrem Alter ab. Im Durchschnitt werden zwischen 50.000 und 100.000 Eier pro Weibchen produziert.
Die Eier sind klebrig und haften am Untergrund fest. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die zunächst noch ein Dottersack als Nahrungsquelle haben. In den folgenden Wochen wachsen sie schnell heran und suchen nach Nahrung.
Bedeutung für den Menschen
Der Brassen ist eine beliebte Speisefischart und wird sowohl kommerziell als auch im Freizeitfischen gefangen. Sein festes, weißes Fleisch schmeckt mild und delikat. Darüber hinaus spielt der Brassen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Als Allesfresser hilft er, die Populationen von Insektenlarven, Mollusken und anderen Kleinlebewesen im Gleichgewicht zu halten.
Interessante Fakten zum Brassen:
- Der Brassen kann bis zu 20 Jahre alt werden.
- Er ist ein guter Schwimmer und kann Geschwindigkeiten von bis zu 5 km/h erreichen.
- Der Brassen gehört zur Familie der Karpfenfische, zu der auch der Karpfen, der Schleie und die Nase gehören.
Der Brassen ist ein faszinierender Fisch mit einer langen Geschichte in der europäischen Kultur. Von seinem silbrig glänzenden Körper bis hin zu seinem anpassungsfähigen Wesen bietet er einen Einblick in die Wunderwelt der aquatischen Fauna. Sein Schutz und seine nachhaltige Nutzung sind wichtig, um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen weiterhin von diesem wunderbaren Fisch profitieren können.