Die Tigergarnele ( Stenopus hispidus) ist ein faszinierender Bewohner tropischer Gewässer, der durch sein einzigartiges Aussehen und sein lebhaftes Verhalten besticht.
Als Indopazifische Garnelenart bekommt man sie in den Korallenriffen des Indischen Ozeans und des westlichen Pazifiks vor. Dort tummeln sich diese scheuen Jäger zwischen den bunten Korallen, Felsbrocken und Seegräsern – ihren bevorzugten Versteckmöglichkeiten. Die Tigergarnele ist ein Meister der Tarnung. Ihr Körper, der bis zu 15 Zentimeter lang werden kann, zeigt eine Kombination aus sattem Orange, kräftigem Blau, Weiß und manchmal sogar Rot. Die charakteristischen schwarzen Streifen auf dem Rücken verleihen ihnen ihren Namen und dienen gleichzeitig als effektive Tarnung im komplexen Unterwasser-Ambiente.
Die Tigergarnele gehört zur Familie der Schneeartige (Stenopididae), die sich durch ihre ungewöhnlichen Fangarme auszeichnet. Anstatt mit Scheren wie andere Garnelenarten zu arbeiten, besitzen sie lange, schlanke und muskulöse Arme, die mit dichten Reihen von Dornen besetzt sind. Diese Dornen dienen dazu, Beutetiere zu ergreifen und festzuhalten.
Ernährung und Jagdstrategien
Tigergarnelen sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Organismen im Korallenriff-Ökosystem. Ihre Speisekarte umfasst Algen, Muscheln, Schnecken, kleine Fische und sogar andere Krebstiere.
Ihre Jagdstrategie ist bemerkenswert. Sie lauern geduldig in Felsspalten oder hinter Korallen auf ihre Beute. Mit einem blitzschnellen Sprung nähern sie sich ihrer Beute und verwenden ihre Dornenarme, um sie zu fixieren.
Tigergarnelen sind bekannt für ihre Intelligenz und ihr komplexes Sozialverhalten.
Sie kommunizieren durch Farbwechsel und Körperhaltung. Ihre Augen, die auf Stängeln sitzen, ermöglichen ihnen eine hervorragende Rundumsicht. Diese Anpassung ist besonders wichtig in ihren dichten Lebensräumen.
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Fortpflanzungsstrategie der Tigergarnele unterscheidet sich von anderen Garnelenarten. Während viele Garnelen ihre Eier an Felsen oder Pflanzen befestigen, tragen Tigergarnelen ihre Eier unter ihrem Körper. Die Weibchen können bis zu 20.000 Eier legen. Die Larven schlüpfen nach etwa drei Wochen und treiben im Plankton, bevor sie sich zu juvenilen Garnelen entwickeln.
Tigergarnelen als Aquarienfisch
Durch ihr faszinierendes Aussehen und ihr interessantes Verhalten werden Tigergarnelen immer beliebter als Aquarienbewohner. Im Aquarium benötigen sie ausreichend Platz zum Schwimmen, Versteckmöglichkeiten in Form von Felsen und Höhlen sowie eine gute Wasserqualität.
Um ihre Ernährungsbedürfnisse zu decken, sollten sie mit einer abwechslungsreichen Ernährung versorgt werden, die sowohl pflanzliche als auch tierische Bestandteile enthält.
| Tigergarnelen im Aquarium:
- Aquariengröße: mindestens 100 Liter
- Wassertemperatur: 24-28 Grad Celsius
- pH-Wert: 8,0 - 8,5
- Beschaffenheit des Bodengrunds: Sand oder feiner Kies
- Versteckmöglichkeiten: Felsen, Höhlen, Wurzeln
Besondere Merkmale:
- Farbwechsel: Tigergarnelen können ihre Farbe je nach Stimmung und Umgebung verändern.
- Kommunikation: Sie kommunizieren durch Farbwechsel, Körperhaltung und das Schlagen ihrer Arme.
Interessante Fakten:
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Tigergarnelen sind nächtliche Jäger.
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Ihre Dornenarme können einen giftigen Schleim absondern, der für andere Tiere abschreckend wirkt.
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Tigergarnelen leben oft in kleinen Gruppen zusammen.
Fazit:
Die Tigergarnele ist eine faszinierende Kreatur, die mit ihrer einzigartigen Erscheinung und ihrem komplexen Verhalten beeindruckt. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr intelligentes Jagdverhalten machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Korallenriff-Ökosystems.
In Aquarien bieten Tigergarnelen ein außergewöhnliches visuelles Erlebnis und bringen die Schönheit der Unterwasserwelt direkt in unsere Wohnzimmer.